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INFORMATIONEN zur

Dr.Dr. ARIBERT MUHS

PRAXIS

ARZT FÜR PSYCHOTHERAPEUTISCHE MEDIZIN, ARZT FÜR PSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE, PSYCHOANALYSE, DIPLOM-PSYCHOLOGE

www.aribert-muhs.de..                                                                                                                                       Visitors since 1998: Update: Sept 3th, 2022

 

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 Therapiespektrum  |  Coaching  |  Anschrift der Praxis   |  Mitgliedschaften  |  Informationsmaterial für Patienten  | 
 
 

 

 
 
 Editorial
 

    Überblick

Auf den folgenden Seiten gebe ich Ihnen einen Überblick über meine Praxis: mein Therapiespektrum, meine therapeutische Ausrichtung, Anschrift, Öffnungszeiten und die Erreichbarkeit der Praxis. Es folgen Informationen für Patienten zur Psychotherapie, den verschiedenen Therapiemethoden, der Indikation zur Psychotherapie, den Qualifikationen von Therapeuten, Hinweise zur Kostenübernahme bei den gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen und der Wirksamkeit von Psychotherapie. Sie finden auch Details zu meinem Konzept von Supervision, Coaching und Unternehmensberatung.

Für interessierte Kollegen finden Sie auf der folgenden Seite einen Überblick über die Weiterbildungen in Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierter Therapie, Gruppenpsychotherapie, Kinder-Jugendlichen-Therapie und Paartherapie sowie zur Supervision und Balintgruppe. Es folgen weitere Informationen zu Prüfungsinhalten, Weiterbildungsfinanzierung, Diagnostik, Leitlinien zu verschiedenen Krankheitsbildern, Literatur, Forschung, gesetzlich vorgeschriebene Verordnungen und Vereinbarungen, Ausbildungs- und Weiterbildungsordnung und -richtlinien, Prüfungsordnung, Approbationsordnung, Fortbildung, Patientenaufklärung.

Die folgende Seite enthält gesetzliche Hinweise, die für die Praxis zuständige Kammern, Vereinigungen und Präsidiien, Gebührenordnung, Qualitätsicherung, Impressum, Datenschutz, Disclaimer und Internetstatistik.


 

  

 


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 Therapiespektrum  
 

 

    Praxis

     Tätigkeit in der Praxis:

Psychoanalyse

Analytische und tiefenpychologisch fundierte Einzelpsychotherapie

Analytische und tiefenpychologisch fundierte Gruppenpsychotherapie

Einzelpsychotherapie für Jugendliche und Heranwachsende

Krisenintervention

Familientherapie

Paarberatung und -therapie

Psychosomatische Medizin

Psychoonkologie

Psychiatrie+Psychotherapie

Schmerztherapietherapie

Entspannungsverfahren

Einleitung von Rehabilitationsverfahren

Testpsychologische Untersuchung (Diplom-Psychologe)

Begutachtung

Psychiatrisch-neurologischer Notdienst (Psychiater)

Psychosomatische Konsile

Weitere Ausführungen zu den Therapien finden Sie unten auf der Seite unter FAQ

 

    Institut

    Tätigkeit an Instituten:

Siehe hier

 

   Coaching

   Unternehmensberatung (Supervision in Wirtschaft, Industrie, öffentlichem Dienst und bei Selbständigen):

Siehe hier

 

   Flyer

 

 

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 Infos zur Praxis  
 

 

   Adresse

     Erreichbarkeit der Praxis:

Ebertstrasse 18 a - 76137 Karlsruhe. Eckhaus Karlstrasse / Ebertstrasse, Eingang neben der Tiefgarage

 

Nähe Hauptbahnhof (5 min zu Fuß), Albtalbahnhof (2 min zu Fuß, Linie S 1 bis S 51), Haltestelle Ebertstrasse (2 min zu Fuß, Strassenbahnlinie 2, 4, 6 und Buslinie 47 bis 62). - Anfahrt per Strassenbahn und Bus, Auto oder Bahn. Region KA, PF, CW, HD, HN, MA, LU, NW, SP, LA // Region RA, BB, OG, FR, S, TÜ, RT, FDS // France Region 54, 57, 67, 68, 88

 

   Karte

 

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   Sprechzeiten

 

Sprechzeiten: Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 19 Uhr. Termine nach Vereinbarung und telefonischer Voranmeldung

 

   Terminvereinbarung

Telefon (07 21) 81 20 37. Der Anrufbeantworter ist immer aufnahmebereit. Fax (07 21) 16 14 626. email: dr@aribert-muhs.de

 

 

Alle gesetzlichen und privaten Kassen. Terminpraxis mit kurzen Wartezeiten, Diskretion und umfangreichem Leistungsspektrum. Unsere Praxis richtet sich streng nach den Zertifizierungskriterien des Qualitätsmanagements der Kassenärztlichen Vereinigung. Tätigkeit in Praxis und in Instituten. 

 

Gründung 1994 während langjähriger universitärer Kliniktätigkeit in stationärer Psychotherapie und leitenden Funktionen.

 

Wo Sie uns sonst noch finden:

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 Informationsmaterial  
 

Bitte wählen Sie einen Informationsflyer aus der nachfolgenden Liste (als Datei im pdf-Format):

 

 

Für Patienten:

 

   Flyer

     Infomaterial und Flyer:

[Bundesverb.d.Fachärzte.f.Psychsomat.Med.]

Profil des Fachgebietes Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (Flyer). Herausgeber: Berufsverband der Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Deutschlands (BPM)

[Dt.Psychoanat.Gesellschaft]

Psychoanalytische Psychotherapie in Praxis und Ambulanz. Informationsschrift für Therapiesuchende (Flyer). Herausgeber: Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft (DPG)

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Herausgeber: DPG

Psychosomatik. Herausgeber: DPG

Gruppenpsychotherapie. Herausgeber: DPG

[Dt.Gesellschaft.f.Gruppenanalyse u.Gruppenpsychothe.]

Gruppentherapie: Information über analytische Gruppentherapie (Flyer). Herausgeber: Deutscher Arbeitskreis für Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik (DAGG), jetzt Deutsche Gesellschaft für Gruppenpsychoanalyse und Gruppenpsychotherapie (D3G)

[Vereinig.analyt.Kinder.-u.Jugendl.Psychother.]

Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie: Seelische Störungen bei Kindern und Jugendlichen (Flyer). Eine Information über analytische Kinder- und Jugendlichen- Psychotherapie

Kinderanalyse, Kinderpsychotherapie, -ambulanzen in der Rubrik "Unser Angebot". Vereinigung Analytischer Kinder- und Jugendlichen- Psychotherapeuten (VAKJP)

[Institut.f.Psychoanalyse.Freiburg]

Babyambulanz (Flyer), Babyambulanz-page.Herausgeber: Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Freiburg (IPPF)

[LandesPsychother.Kammer.Bad.-Württbg.]

Versicherungen: Informationen zur Psychotherapie in der gesetzlichen und privaten Versicherung. Herausgeber: Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg

[Berufsverb.Dt.Psycholog.]

Psychotherapeuten: Informationen zu Psychotherapeuten. Herausgeber: Berufsverband Deutscher Psychologen (BDP)

[Berufsverb.d.Vertragspsychotherapeut.]

Methoden: Informationen zu Methoden der Psychotherapie. Herausgeber: Berufsverband der Vertragspsychotherapeuten (BVVP)

Psychoonkologie: Krebsentstehung und -bewältigung: Psyche und Krebs, Psyche und Immunsystem, Krebs und Stress, Angst, Risikofaktor Depression, Persönlichkeit, Lebensführung, Langzeit-Studien (DKFZ Heidelberg)

 

Musikermedizin (Forschungsgruppe Musiker-Medizin)

 

 

 

   FAQ (in BPTK)

Was ist Psychotherapie?

Wann bin ich psychisch krank?

Wer behandelt psychische Krankheiten?

Wie werden psychische Krankheiten behandelt?

Was passiert in einer Psychotherapie?

Wirkt Psychotherapie?

Wer übernimmt die Kosten?

Welche Rechte haben Sie als Patient?

Depression

Essstörung

Panik und Platzangst

Alkohol

Schizophrenie

Burnout-Studie

 

Alter, Depression, Demenz

Häufigkeit psychischer Erkrankungen

Folgen psychischer Erkrankungen

Versorgungsituation für Psychotherapie in Deutschland

Langzeitstudie zur Nachhaltigkeit von Psychotherapie

Elternratgeber 

Wege zur Psychotherapie 

Paths to Psychotherapy, Wege zur Psychotherapie in englischer Sprache 

Türkçe, Psikoterapi K?lavuzu nu buradan indirebilirsiniz, Wege zur Psychotherapie in türkischer Sprache 

 

   FAQ (in LPK-BW)

Wann ist Psychotherapie angezeigt? 

Psychotherapie in der gesetzliche Krankenversicherung

Psychotherapie in der private Krankenversicherung

 

 

   FAQ (in BDP)

Wann ist Psychotherapie angezeigt? 

Unterschied zwischen Psychotherapeut und Psychiater

Qualifikationen des Psychotherapeuten 

Therapieplatzsuche

 

    FAQ (in DPG)

Was ist Psychoanalyse? 

Bei welchen Störungen ist sie angezeigt?

Was ist Tiefenpsychologisch fundierte Therapie?

Was ist Psychosomatik?

Was ist Gruppentherapie?

 

    FAQ (in VAKJP "Psychotherapie")

Was ist analytische Kinder-Jugendlichen-Therapie?

Bei welchen Störungen ist sie angezeigt?

Diagnostik 

Elterngespräche 

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 FAQ  
 

    FAQ

     Häufig gestellte Fragen (FAQ):

 

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ, Teil 1):

 

 

     Indikation, Wirksamkeit, Nebenwirkungen:

Indikation von psychoanalytischer Psychotherapie: Krankheiten und Störungen, denen unbewusste seelische Konflikte, psychische Entwicklungsdefizite, traumatische Erlebnisse und frühe pathogene Beziehungsmuster zugrunde liegen: Ängste, Depressionen und Zwänge, Störungen der Beziehungs- und Arbeitsfähigkeit, sexuelle Störungen, Störungen im Selbsterleben und im Realitätsbezug sowie körperliche Beschwerden, die seelisch bedingt oder mitbedingt sind.

Wirksamkeit der Psychotherapie: Psychotherapie wirkt im Fachgebiet der psychischen Störungen mindestens ebenso stark wie organmedizinische Behandlungsmethoden im Gebiet der organischen Erkrankungen (Effektivitätsstudien). Die von der Krankenversicherung in Psychotherapie investierten Kosten zahlen sich mehrfach aus und mindestens mit gleichem Effekt wie organmedizinische Behandlungen bei organischen Erkrankungen (return-of-investment-Studien).

Nachhaltigkeit: Die Symptombesserungen treten bei den beiden Methoden (Psychoanalyse und Verhaltenstherapie) im vergleichbaren Zeitabschnitt ähnlich stark ein. Bei der Psychoanalyse ist die Besserung aber nachhaltiger: Veränderungen, treten hier auch noch nach Therapieende auf, weil über die Reduzierung der Symptomatik hinaus Veränderungen der Persönlichkeit Ziel der Therapie sind. Dadurch stehen eine größere Erlebnisfähigkeit, Reflexions- und Einsichtsfähigkeit und besserer Realitätsbezug zur Verfügung, mehr Selbstsicherheit, Expressivität, Emotionalität, Supportivität, Zugewandtheit und Offenheit.

Kosten-Nutzen der Psychotherapie: Psychotherapie verursacht Kosten, vor allem aber reduziert sie Kosten: Kosten für ambulante und stationäre Behandlung, Kosten für Arbeitsunfähigkeit über viele Jahre und meist schon ab Beginn der Psychotherapie sowie Kosten für Rehabilitation und Frühberentung.

Psychotherapie unterliegt Qualitätsstandards. Deshalb wird Psychotherapie sorgfältig geplant und ist antragspflichtig. Die aus Datenschutzgründen anonymisierten Anträge werden dann von Gutachtern unter Qualitätsgesichtspunkten geprüft.

Folgen von unbehandelten psychischen Störungen: Einschränkung der Lebensqualität und Leistungsfähigkeit, Fortschreiten der Erkrankung, Chronifizierung, Verlust der Alltagskompetenz, Verlust der Sozialkompetenz, berufliche und partnerschaftliche Probleme, höhere Fehlzeiten, höhere Krankheitskosten und frühere Sterblichkeit.

Risiken, Nebenwirkungen, Unverträglichkeiten: Psychotherapie hat kaum Risiken. Durch die Bearbeitung von Problemen können allerdings im Verlauf der Therapie emotionale Belastungen entstehen. - Auch können sich durch eigene Veränderungen Beziehungen verändern im Beruf und in der Partnerschaft. - Kurzdauernde Therapien stossen bei komplizierten oder stärker ausgeprägten Störungen an Grenzen, hier sind Langzeittherapien angezeigt. Aber manche Patienten können sich nicht auf eine intensivere emotionale therapeutische Beziehung einlassen.

Zu Besonderheiten bei der Therapiebeantragung bei gesetzlich Versicherten und Privatpatienten siehe unten.

    FAQ Einzeltherapie

     Einzeltherapie:

Die analytische und die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie stehen in der Tradition der klassischen Psychoanalyse. Diese geht davon aus, dass persönliche Lebenserfahrungen und vor allem deren konflikthafte unbewusste Verarbeitung psychische Erkrankungen mitverursachen oder aufrechterhalten können. Unsere Lebenserfahrungen werden insbesondere durch die Beziehungen zu anderen Menschen geprägt, wobei vor allem die ersten Lebensjahre formend sind. Verinnerlicht und unbewusst geworden, beeinflussen sie das Bild eines Menschen von sich selbst und anderen Menschen sowie die Grundeinstellung zu sich selbst und anderen. Weiterhin können sich die mit heftigen und psychisch schwer zu verarbeitenden Erlebnissen verbundenen Gefühle, wie Angst, Scham und Aggression, unbewusst auf die Lebens- und Beziehungsgestaltung auswirken. Im weiteren Leben entstehen hieraus bevorzugte Erlebnis- und Verhaltensmuster, die unbewusst unser Fühlen, Denken und Handeln beeinflussen. Führen die Lebenserfahrungen zu unbewussten Konflikten, können daraus psychische und körperliche Beschwerden entstehen. In der analytischen und tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie stehen diese Lebenserfahrungen und deren Folgen und Verarbeitungen in der Gegenwart im Zentrum der Behandlung. Analytische Psychotherapeuten unterstützen Sie, sich dieser unbewussten Prozesse bewusst zu werden und dem bewussten Erleben zugänglich zu machen. Sie lassen Sie beschreiben, was Ihnen durch den Kopf geht und wie Sie sich innerlich fühlen, ohne das Gesagte zu bewerten oder zu beurteilen. Während der Therapie können Sie ein vertieftes Verständnis für sich selbst und Ihren Umgang mit anderen Menschen entwickeln, um aus diesen Erfahrungen lernen zu können und Auswege aus den sich wiederholenden seelischen Sackgassen zu finden. In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie werden aktuell wirksame unbewusste Konflikte im Kontext der persönlichen Lebensgeschichte bearbeitet. Dabei wird die Lebensgeschichte mit berücksichtigt, bei der Psychoanalyse steht diese im Zentrum der Behandlung.

    FAQ Tiefenps.fund.Psy.

(1) Die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TfP) ist eine psychoanalytisch fundierte Behandlung kurzfristig bestehender, umgrenzter Störungen auf seelischer Grundlage mit seelischer, körperlicher oder Verhaltenssymptomatik. Dazu gehören Ängste und Depressionen, körperliche Störungen (z.B. Herzbeschwerden) und Verhaltensstörungen (z.B. Essstörungen), sofern sie seelisch bedingt oder zumindest mitbedingt sind. Wie oben schon ausgeführt, geht die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie wie die analytische Psychotherapie davon aus, dass alles, was wir fühlen, denken und entscheiden, auch von unbewussten psychischen Einflüssen abhängt. Zu diesen Faktoren, die wir nicht wahrnehmen und beeinflussen können, gehören insbesondere innere Konflikte, die das spätere Leben besonders bestimmen, wenn sie schon in den ersten Lebensjahren auftraten. Schon ein Kind erlebt den Konflikt zwischen dem Wunsch, einerseits unabhängig und selbstständig und anderseits geborgen und aufgehoben zu sein. Manchmal kann ein Kind einen solchen Konflikt nicht lösen, weil es befürchtet, zum Beispiel Mutter oder Vater zu verlieren. Dann wird der unerträgliche Konflikt verdrängt und ins Unbewusste verschoben, um sich vor ihm zu schützen. Von dort beeinflusst er aber weiterhin unser Fühlen und Denken und vor allem unsere Beziehungen zu anderen Menschen. In einer späteren Lebensphase, wenn wir zum Beispiel eine schmerzliche Trennung erleben, können diese früheren unbewussten Konflikte unser Fühlen und Verhalten erneut stark belasten und uns sogar psychisch krank machen. Eine weitere Ursache für psychische Erkrankungen besteht zum Beispiel in schwerer Vernachlässigung, Gewalterfahrungen oder emotionaler Kälte während der ersten Lebensjahre. Unter solchen ungünstigen Lebensbedingungen entwickeln Menschen nicht oder nur eingeschränkt die Fähigkeit, sich ein Bild von sich selbst und von anderen Menschen mit allen positiven und negativen Eigenschaften zu machen, stabile Beziehungen zu leben und das eigene Verhalten zu steuern und sich in andere Menschen hineinzuversetzen.

Die Behandlung zielt darauf ab, die aktuell wirksamen unbewussten Konflikte, die den Hintergrund der Beschwerden bilden, im Kontext der persönlichen Lebensgeschichte bewusst zu machen und zu bearbeiten. Dabei wird die Lebensgeschichte mit berücksichtigt, sie steht aber nicht im Zentrum der Behandlung. Dieses liegt bei den aktuellen Konflikten im Bereich des Selbstwerterlebens, der Beziehungen (z.B. in Partnerschaft und Familie) und im sozialen Feld (z.B. am Arbeitsplatz). Heute findet die TfP auch Anwendung, um psychische Entwicklungs- und Strukturdefizite auszugleichen. Diese äußern sich in Problemen bei der Lebensbewältigung, in einem labilen Selbstwert- und Beziehungserleben und in Symptomen im seelischen und körperlichen Befinden und Verhalten. - Die Gespräche verlangen vom Patienten ein hohes Maß an Offenheit und Vertrauen. Im Vergleich zur psychoanalytischen Behandlung konzentriert sich die TfP stärker auf die Gegenwart und die aktuellen Probleme im sozialen Umfeld. Sie beschränkt die Zielsetzung auf eine Stabilisierung, die Veränderung der Persönlichkeit steht nicht im Vordergrund. Dem entsprechend wird mit einer vergleichsweise geringen Häufigkeit der Sitzungen (in der Regel eine Sitzung pro Woche) und einer kürzeren Gesamtdauer der Behandlung (50 – 80 Sitzungen) gearbeitet (1 - 2 Jahre). - Diese Methode wird auch verwendet in der Gruppentherapie, der Kinder-Jugendlichen-Therapie, der Paartherapie und in der stationären Psychotherapie.

(2)  Bei der Kurzzeittherapie (KZT) wird die tiefenpsychologisch fundierte Methode im Setting von 25 Stunden meist mit einer Sitzung pro Woche durchgeführt und dauert ein halbes Jahr. Da dieses Konzept so erfolgreich ist, entfallen etwa die Hälfte der Therapieanträge in Deutschland auf dieses Behandlungskonzept. Auch in meiner Praxis wird es sehr häufig angewandt. - Stichwortartig geht es bei diesen Konflikten um (nach OPD): (1) "Individuation versus Abhängigkeit" um die Suche nach Beziehung mit ausgeprägter Abhängigkeit oder Aufbau einer emotionalen Unabhängigkeit. Krisen schaffen gewünschte Abhängigkeiten oder sind existentielle Bedrohungen. (2) "Versorgung vs. Autarkie" um die Wünsche nach Versorgung und Geborgenheit mit starker Abhängigkeit oder deren Abwehr als Selbstgenügsamkeit und Anspruchslosigkeit. Passives Anklammern oder Abwehren von Hilfe. (3) "Gehorsam und Unterwerfung vs. Kontrolle und Sich-Auflehnen", der die interpersonellen Beziehungen und das innere Erleben bestimmt, Schwäche und Krise wird ein zu erleidendes Schicksal oder ist etwas, gegen dass man sich auflehnen muß. (4) "Schuldkonflikt", bei dem Schuld, die bereitwillig bis hin zu masochistischer Unterwerfung und mit Selbstvorwürfen auf sich genommen wird, oder es fehlt jede Form von Schuldgefühlen, diese werden anderen zugewiesen, die für Störungen verantwortlich sind. (5) "Identitätskonflikt" mit konflikthaften Selbstbereichen bzgl. Geschlechtsidentität, Rollenidentität, Eltern/Kindidentität, religiöse und kulturelle Identität, wobei der Annahme des Identitätsmangels das kompensatorische Bemühen entgegensteht, Unsicherheiten und Brüche zu überspielen. (6) "Ödipaler Konflikt", bei dem Erotik und Sexualität in Wahrnehmung, Kognition und Affekt fehlen, oder aber alle Lebensbereiche bestimmen, ohne dass Befriedigung gelingt. (7) "Selbstwertkonflikt" mit brüchig und resigniert erscheinendem Selbstwertgefühl oder die kompensatorischen Anstrengungen zur Aufrechterhaltung des ständig bedrohten Selbstwertgefühles dominieren. Es gibt dabei Selbstwertkrisen oder Selbstwertrestitutionen. - Bezogen auf einen wichtigen Konfliktaspekt (Focus) wird die tiefenpsychologisch fundierte Methode als Fokaltherapie angewendet. Es gibt einen Konfliktfocus auch einen Focus bezogen auf die Struktur oder auch einen Focus bezogen auf die Beziehung (Weitere Details zu Fokalgruppne siehe unten, zur Fokusformulierung und zum Therapieerfolg in der Druckversion) - Es besteht auch die Möglichkeit, die Kurzzeittherapie in die längere Behandlungsform zu überführen, wenn sich die Notwendigkeit dazu ergibt.

    FAQ Psychoanalyse

(3) Theorie und Methode der Psychoanalyse differieren bei den unterschiedlichen psychoanalytischen Schulen in Nuancen. Im Mittelpunkt der Psychoanalyse nach Freud stehen nicht sosehr die aktuellen Konflikte, sondern mehr die Therapeut-Patient-Beziehung. Die analytische Situation gibt dem Patienten Raum für seine freien Einfälle, seine Phantasien und für seine spezifische Beziehungsgestaltung zum Therapeuten. In der analytischen Situation kann diese Beziehung, die von früheren Erfahrungsmustern mitgeprägt ist, in ihren bewussten und unbewussten, emotionalen und kognitiven Anteilen untersucht und in einem Prozess bearbeitet werden, der Entwicklung, Erkenntnis und damit Heilung fördert. Der Analytiker achtet nicht nur darauf, was Sie mitteilen, sondern auch darauf, wie Sie mit sich und Ihrem Analytiker umgehen. Im Behandlungsverlauf ergibt sich eine Art Muster, welches erkennen lässt, wie Sie unbewusst mit sich und anderen Menschen umgehen. Außerdem wird geklärt, ob dieser Umgang, der in früheren Situationen sinnvoll war, im gegenwärtigen Leben angemessen ist oder fortdauert und zu unangemessenem Erleben und Verhalten oder zu Krankheitssymptomen führt. In meiner Praxis wird auch die Arbeit an Träumen einbezogen. Im kommunikativen Zusammenwirken beider Beziehungspartner wird die emotionale szenische Wiederbelebung dynamisch unbewusster Persönlichkeitsanteile des Patienten und deren Verstehen durch den Analytiker ermöglicht. Deutungsaktivität und therapeutische Beziehung werden auf diese Weise zur Basis zunehmender Verstehens- und Verständigungsprozesse zwischen dem Patienten und dem Analytiker. Dadurch werden dynamische Prozesse in Gang gesetzt, die Einsichten, inneren Erfahrungszuwachs und Entwicklung bewirken und Selbsterkenntnis fördern. Sie führen zur Reintegration von Persönlichkeitsanteilen, die durch die Krankheit fixiert oder abgespalten worden waren, zur Wiedergewinnung historischer Kontinuität und persönlicher Identität und damit zur Heilung oder Besserung. Wesentlich sind im analytischne Prozess auch die Rahmenbedingungen, das so genannte Setting, vor allem die regelmäßigen, verbindlichen Termine in mehrfacher wöchentlicher Frequenz. Sie vereinbaren mit Ihrem Analytiker in der Regel drei Therapiesitzungen pro Woche. Auch Analysen mit vier Sitzungen pro Woche sind möglich. Zu den Rahmenbedingungen gehören des weiteren die Abstinenz und die Neutralität des Therapeuten. Da die seelische Erkrankung immer auch die Person als Ganzes erfasst, ist das Ziel der analytischen Behandlung nicht nur die Symptomheilung, sondern im Sinne einer größeren Nachhaltigkeit auch die strukturelle Persönlichkeitsveränderung mit größerer Erlebnisfähigkeit, Reflexions- und Einsichtsfähigkeit und besserem Realitätsbezug. Die häufig äußerst komplexen Bedingungen psychischer Organisation erfordern mitunter lange therapeutische Prozesse von 2-3 Jahren. - Diese Methode wird auch verwendet in der Gruppenanalyse, in der Kinderanalyse und in der Lehranalyse (siehe unten).

    FAQ Modifizierte

(4) Modifikationen einer analytischen Psychotherapie können bei strukturellen Störungen und Traumafolgen notwendig sein, wenn eine zu starke Regression nicht sinnvoll erscheint und eher an aktuellen interpersonellen Störungsmustern und Schwierigkeiten der Selbstregulation gearbeitet wird. Die Interventionen sind weniger auf Beziehungskonflikte in der Übertragung ausgerichtet, sondern mehr auf stützende, strukturierende und bewältigungsoptimierte Elemente (G. Rudolf). Das Setting (im Sitzen und in reduzierter Frequenz von 2 statt 3 Sitzungen in der Woche) wird stärker auf die Möglichkeiten und Grenzen des Patienten ausgerichtet. Andererseits wäre die geringe Stundenzahl der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie von einer Sitzung in der Woche zu gering, um negative Übertragungskonstellationen in einem hinreichend dichten Prozess zu bearbeiten. - Strukturbezogene Psychotherapie hat deshalb folgende Elemente: basale Akzeptanz, Interaktionszentriertheit und Mustererkennung. Es lassen sich -  bezogen auf die strukturelle Störung - unterschiedliche Zielsetzungen und Interventionen zur Stärkung und Entwicklung struktureller Funktionen unterscheiden. (1) Auf der kognitiven Ebene der Selbstwahrnehmung und Objektwahrnehmung besteht das Ziel in der Berücksichtigung der Realität. Die Interventionen sollen diesen Prozess unterstützen mit Spiegeln, Aufzeigen und Differenzieren. (2) Auf der regulativen Ebene der Steuerung und Abwehr besteht das Ziel in der Berücksichtigung des Abstandes zu Impulsen, Affekten, Bewertungen und Beziehungswünschen. Die Interventionen richten sich auf Abgrenzung von überflutenden, vereinnahmenden Situationen. (3) Auf der Ebene der emotionalen Kommunikation besteht das Ziel in der Dynamisierung und Energetisierung der Erlebniswelt des Patienten. Die Interventionen ermutigen zur Emotionalität. (4) Auf der Ebene der inneren und äußeren Bindung besteht das Ziel in der Beziehung zu guten inneren und äußeren Objekten und Nutzung von Beziehungsressourcen. Die Interventionen richten sich auf die Nutzung derselben und Bearbeitung von biografischen Zusammenhängen. So könnten sich thematische Schwerpunkte ergeben etwa: (1) Das Selbst: Reflexive Selbstwahrnehmung und Affektdifferenzierung fördern. (2) Das organisierende Ich: Affekte regulieren. (3) das steuernde Ich und die steuernden Instanzen. (4) Die Auseinandersetzung mit den negativen Introjekten. (5) Objektbeziehungen: Objekte realistisch sehen und sich mit ihnen verständigen können. (6) Objektbeziehung: Selbst-Objekt-Differenzierung und Internalisierung.

    FAQ Kindertherapie

Für die analytische Kinder-Jugendliche-Therapie sind vor allem die (1) zeitlich überdauernden intrapsychischen Konflikte relevant, die widerstreitende Erlebens- und Handlungsperspektiven enthalten, deren balancierende Integration nicht gelingt. Einmal internalisiert, beeinflussen diese Konflikte zukünftige Interaktionen und Beziehungsepisoden und können entwicklungshemmend sein. Sie hemmen die Entwicklung, indem sie Motivationen, Affekte und Verhaltensweisen eines Kindes oder Jugendlichen in den verschiedenen Lebensbereichen auf ein Konfliktthema fixieren und einschränken. So können sich überdauernde Konflikte zu Themen entwickeln, die die ganze Lebensgeschichte gestalten und ihr einen subjektiven Sinn geben. Je nach Einstellung zur Konfliktpathologie spricht man von ich-dystonen oder ich-syntonen Konflikten. (2) Voraussetzung dafür, dass intrapsychische Konflikte erlebt und bearbeitet werden können u.a. durch Abwehrvorgänge ist eine psychische Struktur, die Selbst- und Objektvorstellungen sicher differenzieren kann und über einen intermediären Raum zwischen dem Selbst und dem Objekt verfügt, d.h. über die Fähigkeit zu phantasieren, zu symbolisieren und zu spielen. Die beschriebenen Strukturen sind im Alter von 18 Monaten ausgebildet. Die Konflikte werden u.a. anhand eines Leitaffektes identifiziert und in der Gegenübertragung des Untersuchers validiert. In jeder Entwicklungsphase eines Kindes gibt es gut oder weniger gut organisierte psychische Strukturen. Struktur bezeichnet das ganzheitliche Gefüge von psychischen Dispositionen. Dieses umfasst damit alles, was im Erleben und Verhalten des Einzelnen regelhaft abläuft und einen zeitüberdauernden Stil begründet. Aus entwicklungspathologischer Sicht kann Struktur als Verfügbarkeit adaptiver Verhaltensstrategien in der Interaktion mit physikalischen und psychosozialen Umwelten, als Organisator des Verhaltens verstanden werden. Da Kinder in jedem Lebensalter auf ihre Entwicklungsstufe funktional optimal angespasst sind, können strukturelle Defizite (wie sie sich in Störungen der Anpassungsleistung, der Selbstregulation und Selbstorganisation zeigen) nicht an einem Maßstab des Erwachsenenalters gemessen werden. (3) Beziehungen schlagen sich in Beziehungsmustern als verinnerlichte Selbst-Objekt-Affekt-Schemata nieder und werden als Bereitschaft für bestimmte Übertragungskonstellationen in den Beziehungen mit der interpersonellen Welt realisiert. Wenn sie nicht entwicklungsgerecht gelöst werden, schränken sie der Beziehungserleben und -verhalten ein. Im Gegensatz zu Erwachsenen berichten Kinder und oft auch Jugendliche weniger über sich selbst und ihre Beziehungsprobleme, sondern neigen vielmehr dazu, diese Beziehungsprobleme handelnd in die Beziehung zum Untersucher einzubringen. Dieses Handeln wird entweder unmittelbar in der Beziehung sichtbar oder es zeigt sich im Spiel. In der Beziehungsdiagnostik finden dabei unterschiedliche Beziehungsebenen Berücksichtigung: die Ebenen Kind-Untersucher, Kind-Vater, Kind-Mutter usw. bis hin zu Triade, wobei sich die Beziehungsrealität vor allem auf diesen triadischen und polyadischen Ebenen abspielt, die auch äußerst stimulativ sind.

(5) Bei der analytischen Kinderpsychotherapie ist das Spiel ein zentrales Medium, das Kindern einen Raum für Gedanken, Phantasien und Ängsten eröffnet. Das spielerische und gestalterische Handeln entspricht der freien Assoziation des erwachsenen Patienten. Im Spiel kommt es zu einem Wechsel des Realitätsbezug, d.h. das Kind konstruiert eine andere Realität sowie die Wiederholung und das Ritual. Hinzukommen die Regelgeleitetheit und die Wendung ins Aktive. Beurteilbar werden bei der Struktur die Selbst- und Objektwahrnehmung, Impulssteuerung, Umgang mit negativen Affekten, Abwehrmechanismen, die Abgrenzung von intrapsychischen und interpersonellen Konflikten, der zeitlich überdauernden unbewußten Konflikte und ein eher aktiver oder passiver Modus. Es kommen so unbewußte Konflikte und Objektbeziehungen zur Darstellung. Ziel ist die entwicklungsfördernde Bearbeitung neurotischer Konflikte, seelischer Entwicklungs- und Entfaltungsdefizite, die Lockerung phasentypischer Fixierungen und die Förderung altersgemäßer Selbständigkeit. Bei der Spieltherapie kommen Regelspiele, Rollenspiele, kreative Spiele wie Malen, Sandkasten, Ton, Basteln, Baukästen wie Lego etc., Puppenspiel und Sportspiele zur Anwendung. Im Spiel unterscheidet man bei typischen Problemen zwischen Entwicklungs- und Beziehungsthematiken. Bei den Entwicklungsthematiken steht an erster Stelle das Ausspielen von Macht und Kontrolle, Allmachtsphantasien. Bei den Beziehungsthematiken stellen sich Probleme in den Sozialbeziehungen mit den Eltern, Geschwistern und Gleichaltrigen dar. Das Regelspiel mit seinem Wettkampfcharakter ermöglicht Erfahrungen der Leistungsmessung, des Leistungsvergleichs, aber auch des Gewinnens und Verlierens und umfasst Struktur- und Beziehungsgesichtspunkte. Spiele in der mittleren und späteren Kindheit mit dem Aushandeln von Konflikten unter Gleichaltrigen im Spiel sind eine wichtige Erfahrung für die die kognitive, emotionale und moralische Entwicklung. Gemeinsam getragenen Regeln unter Gleichaltrigen werden leichter akzeptiert. Die aktive Teilnahme des Untersuchers am Spiel ist vorgesehen. Die Spielinitiative und Spielauswahl sollte jedoch dem Kind vorbehalten sein, damit die Reaktion des Untersuchers auf das Spielangebot des Kindes erkennbar bleibt und die Art der Beziehungsgestaltung sichtbar wird. Je nach Fragestellung kann das Spiel zu zweit durch ein Spiel zu dritt in altersentsprechend wechselnden Konstellationen ergänzt werden. In der Kinderpsychotherapie spielt die Einhaltung eines Rahmens und auch die abstinente Haltung des Therapeuten eine wichtige Rolle. Kinderpsychotherapie wird als Einzeltherapie und Gruppentherapie angewandt (Kindergruppentherapie und psychoanalytische Säuglings-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie (SKEPT) siehe unten).

(6) Bei der analytischen Jugendlichenpsychotherapie gleicht der analytische Prozess dem des jungen Erwachsenen. Ziel ist neben der Behandlung neurotischer Störungen auch die Bearbeitung phasentypischer Konflikte in der Adoleszenz. Beziehungsschwierigkeiten, Ablösungskonflikte, Konflikte in der Schule, Selbstunsicherheit, psychosomatische Störungen, Essstörungen und Verhaltensstörungen sind Anlässe für die Konsultation. Selbstbeurteilung, Sexualität, Anerkennung durch Gleichaltrige, die Ablösung aus der Familie, eigene Perspektiven, Ziele und Wertmassstäbe, neue Beziehungsformen werden thematisiert. Der Umfang der therapeutischen Interventionen sowie die Zulassung von Regression werden begrenzt. Dauer 25 Std Kurzzeittherapie, 70 plus 50 Std tiefenpsychologisch oder 90 plus 50 Std analytisch (siehe auch unten unter Jugendlichengruppentherapie).

Zur Psychodiagnostik in der Initialphase der analytischen Kinderpsychotherapie werden außer Intelligenz-, Leistungs- und Entwicklungstests sogenannte projektive Zeichen- und Spieltests eingesetzt: Sceno-Test (Staabs), Sandspiel (Kalf), Weltspiel (Bühler), thematischer Apperzeptionstest CAT, Picture Frustrationstest, Wartegg-Zeichentest, Baumtest (Koch) und Familie in Tieren (Bremm-Gräser). Es zeigen sich bei Kindern im Spiel und im Zeichnen, bei kindtypischen bzw. kindgemäßen Tätigkeiten, die sie gerne und spontan ausführen, unbewußte, vorbewußte, bewußte Wünsche und Strebungen, d.h. ihre psychische Situation und ihre Persönlichkeitsstruktur kommen so leichter zum Ausdruck als mit Hilfe verbaler Techniken. Diese Testsituation in der Initialphase ist in die Kindertherapie eingebettet und hat für die Entwicklung der therapeutischen Beziehung positive Wirkung. Die Testmaterialien haben eine kommunikationsfördernde Funktion in Beziehungsprozessen und bilden einen Handlungsraum, um neue Wahrnehmung-Verarbeitungs-Handlungsmöglichkeiten zu erschließen und zu konstellieren (Weitere Diagnostik siehe in der Druckversion).

Elterngespräche: Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen für ihre Kinder. Das gilt auch während einer Psychotherapie. Daher gehören zu einer Kindertherapie immer auch regelmäßige Elterngespräche. In diesen Gesprächen wird daran gearbeitet, wie Eltern die Schwierigkeiten ihrer Kinder anders verstehen lernen und sie dadurch zukünftig besser unterstützen können. Wichtiges Ziel ist es, dass alle in der Familie so miteinander leben können, dass die Bedürfnisse von Eltern und Kindern gleichermaßen Raum finden. Weil sich Erwachsene im Umgang mit Kindern zwangsläufig auf die Erfahrungen aus der eigenen Kindheits- und Lebensgeschichte beziehen, wird auch diese in die Gespräche einbezogen (siehe auch unten unter Familientherapie).

    FAQ Gruppentherapie

     Gruppentherapie:

Analytische und tiefenpsychologisch fundierte Gruppenpsychotherapie haben sich aus der Psychoanalyse in Verbindung mit der Sozialpsychologie von Gruppen und der Gruppendynamik entwickelt. Gruppenpsychotherapie hat sich als differenziertes und wirkungsvolles therapeutisches Verfahren zur Behandlung psychischer und psychosomatischer Störungen erwiesen und zwar im Wesentlichen als gleich stark wirksam wie Einzelpsychotherapie. Gruppenpsychotherapie und Einzelpsychotherapie unterscheiden sich insofern, als in keiner anderen Therapieform als der Gruppenpsychotherapie intrapsychische Konflikte und ihre sozialen Auswirkungen in zwischenmenschlichen Beziehungen so überzeugend transparent gemacht und gleichzeitig behandelt werden können. Die Gruppentherapie bietet die Möglichkeit der Erfahrung von sicherer Bindung und damit defizitäre und destruktive Bindungserfahrungen der frühen und bisherigen Biografie und deren Wiederholungen zu korrigieren. Bei der Einbindung in die therapeutische Gemeinschaft zeigen sich die Beschränkungen und können zugleich verändert werden. Emotionen erwachsen unmittelbar aus dem aktuellen äußeren Beziehungsrahmen und können dort reflektiert und verändert werden, die emotionalen Auswirkungen neuer Schritte unmittelbar und in größerer Öffentlichkeit erlebt und von dieser bestätigt werden. Der Therapeut strukturiert den Ablauf und fasst Rückmeldungen zusammen. Es wird in der Gruppe eine Vielzahl von Perspektiven mobilisiert, es ergibt sich auch eine Vielzahl von Funktionen für jedes Gruppenmitglied, wodurch überraschende Effekte entstehen, was wiederum die Lösung von Konflikten erleichtern kann. Aus diesem Grund wird Gruppentherapie in der stationären Psychotherapie heute schon häufiger angewandt als Einzelpsychotherapie. Allerdings sollte jeweils entschieden werden, mit welchem Verfahren (Einzel- oder Gruppenpsychotherapie) einem Patienten mit seiner Problematik und seiner individuellen Lebensgeschichte am besten geholfen werden kann. Methodisch unterschieden werden psychoanalytisch-interaktionelle Gruppenpsychotherapie, tiefenpsychologisch fundierte Gruppenpsychotherapie und Gruppenanalyse.

(1) Die psychoanalytisch-interaktionelle Gruppenpsychotherapie eignet sich für strukturell gestörte Patienten, bei denen Teilobjektbeziehungen dominieren und damit korrespondierende Einschränkungen der Ich-Organisation bestehen. Bei dieser Gruppentherapieform richtet sich die Behandlung auf das manifeste Verhalten der Teilnehmer aus, auf die interpersonelle Interaktionen und deren Determinanten, auf Gruppennormen und Verhaltensweisen. Durch wechselseitige Stimulierungen in der Gruppe und unterschiedliche, meist intensive Affekte, Impulse und Phantasien bei den Adressaten entstehen interpersonelle Beziehungsstörungen. Diese interaktionellen Konstellationen mit Wiederholungen der verinnerlichten Selbst-Objektbeziehungen der einzelnen Patienten, deren Kompensationen und anderweitigen Verarbeitungen werden bearbeitet, wie andere in die Regulation wichtiger eigener Bedürfnisse einbezogen werden im Dienste von Reizschutz, Nähe-Distanz-, Selbstwertregulierung, Trieb- und Affektregulierung und zur Entlastung unerträgliche Selbstzustände. Diese Therapieform wird häufig in der stationären Therapie angewandt.

(2) Die tiefenpsychologisch fundierte Gruppenpsychotherapie für konfliktbedingte Störungen (also für Patienten mit Konfliktneurosen mittleren Ausmasses) zentriert auf die gruppenspezifischen Verarbeitungen von Beziehungskonflikten (psychosoziale Kompromissbildungen), die in konflikthaften Beziehungsmustern reinszeniert werden. Die Regression ist begrenzt, die Übertragungskonstellationen sind weniger intensiv, während die Existenz und Wirksamkeit neurotischer Verhaltensmuster bearbeitet werden, die manifesten und latenten Elemente der gemeinsamen Schutz- und Abwehrbemühungen der Gruppenteilnehmern in Form normativer Konsensbildungen und psychosozialen Abwehrmassnahmen. 40 plus 20 Doppelstunden, Dauer 1 Jahr.

   

(3) Die Gruppenanalyse (also für Patienten mit Konfliktneurosen mittleren Ausmasses, bei denen die Aufarbeitung der Lebesgeschichte, besonders der Kindheit wichtig ist, die den Beschreibungen unter Psychoanalyse also ähnlich sind) erfordert ein Vordringen in die hinter den interpersonellen Konflikten liegenden intrapsychischen Konflikte und die Muster, wie Sie unbewusst mit sich und anderen Menschen umgehen, mit den damit verbundenen basalen Triebimpulsen, infantilen Ängsten, Schuldgefühlen, narzißtischen Bedürftigkeiten und Affekten. Wie bei der Einzelpsychoanalyse ausgeführt - klärt sich, ob dieser Umgang, der in früheren Situationen sinnvoll war, im gegenwärtigen Leben angemessen ist oder fortdauert und zu unangemessenem Erleben und Verhalten oder zu Krankheitssymptomen führt. Dynamische Prozesse vertiefen die Einsichten in frühe Beziehungmuster, bewirken inneren Erfahrungszuwachs und fördern Entwicklung und Selbsterkenntnis, führen zur Reintegration von Persönlichkeitsanteilen, die durch die Krankheit fixiert oder abgespalten worden waren. Es bedarf dazu der Vertiefung der Regression zur Entwicklung der dazugehörenden tagtraumartigen Gruppenphantasien und Assoziationen, dazu einer vertrauensvollen Beziehung, wachen Präsenz, emotionaler Akzeptanz und Neutralität. Die Teilnehmer stellen ihre Ich-Funktionen in den Dienst der analytischen Arbeit und Veränderung, Arbeitsbeziehungen und Übertragungen verweben miteinander. 80 plus 40 Doppelstunden, Dauer 2 Jahre (siehe auch unten unter Paargruppenanalyse).

(4) Bei der analytischen Kindergruppenpsychotherapie profitieren gehemmte, ängstliche und unsichere Kinder, vor allem wenn ausgeprägte Kontaktstörungen vorliegen. Kinder mit aggressiven, impulsiven und expansiven Symptome sind weniger für eine Gruppenbehandlung geeignet. Rollenspiele, Kommunikations- und Planspiele werden verwandt. Nach 3 Altersgruppen werden Kinder nach Vorschulalter, Grundschulalter und Hauptschulalter eingeteilt, je nach ihren altersgemäßen Entwicklungsprozessen und in einer für das Alter passenden Räumlichkeit.

(5) In der analytischen Jugendlichengruppenpsychotherapie steht die Erörterung aktueller Konflikte im Vordergrund, meist durch außergruppale Erlebnisse oder ein von der Gruppe vorgegebenes Thema, dabei interveniert der Therapeut aktiver als in einer Erwachsenengruppe im Hinblick auf die Situation und auf das Gruppengeschehen, wobei Übertragung und Widerstand nicht im Zentrum stehen. Vorteil im Vergleich zur Einzeltherapie ist in der Gruppensituation eine größere Produktivität der Jugendlichen, sodass Schwierigkeiten schneller zur Sprache gebracht werden. Dauer 40 plus 20 DoppelStd tiefenpsychologische oder analytische Gruppenpsychotherapie, 2-3 Jahre.

    FAQ Paartherapie

     Weitere Therapieformen:

(1) Psychoanalytische Paartherapie: Konsultationsgrund für Paartherapie sind unterschiedliche Themen: gestörte oder fehlende Kommunikation, Streit, Konflikte, Gewalt, Sexualität, Außenbeziehungen, Affären, Internetbeziehung, zusammengesetzte Familie, Geburt eines Kindes oder Erziehungsfragen. Zentrale Konzepte der analytischen Paartherapie sind die objektbeziehungspsychologischen Ansätze von Fairbairn, Balint, Winnicott, Scharff und Weiterentwicklungen von Richter, Bauriedl und Moeller. Hinzukommt die Weiterentwicklung des Kollusionskonzeptes von Willi, was dem Konzept von Foukles des gemeinsamen Gruppenunbewussten ähnelt. Nach Willi können Kollusionen der narzisstischen, oralen, analen und ödipalen Kindheitsphase zugeordnet werden. Partner nehmen dabei oft komplementäre Positionen ein: progressive vs. regressive Haltungen. Oft funktionalisieren sie sich, nutzen sich so gegenseitig aus oder blockieren sich gegenseitig, schwächere Partner werden nicht stärker, stärkere werden nicht schwächer. Wichtige Elemente der Paartherapie sind das Verstehen der unbewussten Paarabwehr, wie es sich in speziellen, gemeinsam operierenden Abwehrmechanismen zeigt, und die Förderung der gegenseitigen Einfühlung. Der Wechsel von der Paarberatung zur Therapie ist möglich, wenn beide Partner einen Therapiewunsch entwickelt haben. Ein übereinstimmender Therapiewunsch oder -auftrag ist für mich nicht unbedingt erforderlich, z.B. im unten erwähnten geteilten Gruppenansatz, bei dem Paare in getrennten Gruppen behandelt werden, aber es ist die Bereitschaft erforderlich, die Partnerschaft zu erhalten, wenn der bearbeitete Konflikt gelöst ist.

Psychoanalytische Paartherapie als Methode findet Anwendung in der Krisenintervention, der Fokaltherapie und Paarberatung sowie als Langzeittherapie mit (1) psychoanalytisch orientierter Paartherapie (im Zentrum steht die Paardynamik mit neurotischen Konflikten, die für die beiden Partner durchaus ganz unterschiedlich sein können, und die Beziehungsstrukturen von Paaren) und (2) Paargruppenanalyse (die sich entfaltenden Übertragungs- und Gegenübertragungsprozesse) (PGA). Dabei wird z.B. ein verschränkter Ansatz verwandt: eine Zahl von Paaren wird zwei Gruppen zugeteilt, die Partner jeweils getrennt zu einer der Gruppen, die dann nicht nach Geschlecht homogen, sondern gemischt sein sollen. (3) Ein weiterer Ansatz der Paargruppenanalyse (Moeller) wird in Gruppen mit 5-6 Paaren zusammen in einer Gruppe, also nicht getrennt durchgeführt. Hier steht die Paarbeziehung direkt im Zentrum, die Kollusion, die Verschränkung, das Zusammenspiel mehrerer Unbewußter. Anders als in der Einzelbehandlung, bei der unterschiedliche Schwerpunkte und Richtungen eingeschlagen werden und anders als in der Paartherapie mit getrennter Teilnahme an der Gruppentherapie steht hier die Intensivierung der Selbstentwicklung in einer gemeinsamen therapeutischen Situation im Vordergrund, die wechselseitige Spiegel- und Anregungswirkung im Zentrum. Hier kommt es - beschleunigt durch Paarzwiegespräche (s.u.) - zu einer Phase von abwehrloser Paarbeziehung im Gruppenverlauf, aus der heraus eine Umformung in der Paarbeziehung möglich wird. Es kommt im Verlauf zu folgenden Phasen: (1) Phase des Entdeckens der Paarsituation und der Ähnlichkeiten, (2) Phase der ausgeglichenen Wechselseitigkeit mit dem Auflösung eines Beziehungsgefälles, (3) Phase der Auflösung der Abwehr in der Beziehung mit Symptom-Entlastung und Minderung des Leidensdruckes, (4) Zustand einer abwehrlosen Paarbeziehung mit Regression nach Auflösung der bipersonalen Abwehrverschränkung, (5) schließlich Phase der neuen Beziehungsgestaltung mit besserem Zugang zur Wunsch- und Bedürfniswelt. Im Gruppenverlauf der PGA spielen die oben schon genannten Paarzwiegespräche eine besondere Rolle, die regelmäßig an bestimmten Terminen eineinhalbstündig stattfinden sollen (bei einem ebenfalls festgelegten Ersatztermin). Sie sind eine flankierende, professionell begleitete Maßnahme und eine Prävention. Sie dienen der Motivation, beheben einen Kommunikationsmangel, bewirken ein neues Bewusstsein, entlasten vom Über-Ich-Druck wegen vermeintlichem eigenen "Fehlverhaltens", klären eigene Werte, aktualisieren Normen und Absprachen in der Partnerschaft, lösen Konflikte. In der Druckversion gehen ich noch näher darauf ein.

    FAQ Familientherapie

(2) Die psychoanalytische Familientherapie basiert auf der Theorie der Psychoanalyse und systemtheoretischen Konzepten. Psychoanalytische Familientherapie geht davon aus, dass gestörte zwischenmenschliche Beziehungen in Dyaden, Triaden und in der Gesamtfamilie an der Entstehung und Aufrechterhaltung von individuellen Störungen und Symptomen beteiligt oder ursächlich dafür verantwortlich sind, und solche Probleme und psychischen Erkrankungen durch gestörte zwischenmenschliche Beziehungen verursacht und/oder aufrechterhalten werden. Psychoanalytisch orientierte Paar- und Familientherapie besteht aus der aufdeckenden und verändernden Arbeit an den unbewussten und vorbewussten interpersonellen Konflikten, Beziehungsmustern und Abwehrstrukturen, die die Symptomatik eines Familienmitgliedes oder Partners bedingen bzw. mitbedingen und aufrechterhalten. Nach dem sog. Mehrgenerationen-Ansatz werden weitere Behandlungstechniken eingebunden, die aus der systemischen bzw. strukturellen Familientherapie stammen. Diese Konflikte und Strukturen sollen sich in der aktuellen therapeutischen Situation szenisch darstellen, so dass die Existenz und Wirksamkeit neurotischer Erlebens- und Verhaltensmuster und ihre Interdependenz für die einzelnen Familienmitglieder bzw. die Partner erfahrbar werden. Die therapeutische Methodik konzentriert sich dabei auf die Veränderung dieser Muster und Beziehungsstrukturen des Familien- oder Partnersystems, um das Problem oder die Symptomatik der psychischen Erkrankung zu verbessern oder aufzulösen. - Es gibt auch ein Gruppenkonzept in der Familientherapie, die sogenannte Multi-Familiengruppe (z.B. 5 Familien), eine effektive, lebensorientierte, die familiäre Vereinzelung überwindende Therapieform, wie sie z.B. bei Familien mit besonderen Abschottungsmechanismen, speziellen Idealen und projektiven Verarbeitungen vorkommt. Es gibt Möglichkeiten, innerfamiliäre Mechanismen und Positionen im Vergleich zu den anderen Familien schneller zu entdecken und Affekte eher zuzulassen.

(3) In Babyambulanzen an kindertherapeutischen Instituten werden von der Schwangerschaft bis zum 3. Lebensjahr des Kindes Beratungs- und Therapiemöglichkeiten angeboten für Schwangere mit Angst um das Kind und Angst vor der Geburt, Mütter mit belastender Schwangerschaft und schwerer Geburt, Frühgeborene, Babys, die viel schreien und schwer zu beruhigen sind, Babys mit Störung des Schlaf-Wachrhythmus, Babys mit Still- und Ernährungsproblemen ohne medizinische Ursache, Mütter und Väter, die nach der Geburt depressiv werden, Eltern, die sich um die Entwicklung, ihres Kindes Sorgen machen, Eltern, denen es schwer fällt, eine gute emotionale Beziehung zu ihrem Kind zu finden, Eltern eines chronisch kranken Kindes, Eltern, die ihr Kind verloren haben. Beratung und Therapie werden ergänzt durch Anleitungen und Kurse, in denen junge Eltern lernen, was ihnen ihre Babys in den ersten Monaten mit ihren Verhaltens- und Körpersignalen mitteilen, wie Eltern diese Körperbotschaften ihrer Babys besser verstehen und angemessen beantworten können. Die Eltern werden angeleitet, nach Möglichkeit nicht ins Geschehen einzugreifen, die Eigenständigkeit des Kindes zu respektieren und sich in der Beobachtungszeit ganz auf die Körpersprache des Kindes einzulassen. Die Methode lehnt sich an die Säuglingsbeobachtung an, eine analytische Methode, die obligatorisch zur Ausbildung der Kinder- und Jugendtherapeuten gehört. - Die psychoanalytische Säuglings-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie (SKEPT) basiert auf Arbeiten von Papousek, der Bindungstherapie (Brisch) und frühkindlicher triadischer Interaktionen (Klitzing). Diese Methode ist gekennzeichnet durch die gemeinsame Arbeit mit Säugling/Kleinkind und Mutter/Vater, d.h. es gibt eine emotionale und körperliche Belastung der Eltern verbunden mit hohem Leidensdruck und hohen Erwartungen auf Veränderung ohne eigentliches Krankheitsgefühl bei den Eltern; eine Labilisierung der Eltern, durch die eigene Kindheitserfahrungen wiederbelebt werden und der Zugang zur intrapsychischen Welt erleichtert wird; eine durch die Präsenz des Babys geförderte hohe Unterstützungs- und Integrationsbereitschaft der Eltern; das besonders intensive Übertragungs- und Gegenübertragungsgeschehen; eine enge Verflechtung von diagnostischem und therapeutischem Vorgehen. Ziel ist eine positive Entwicklung der Selbst- und Objektrepräsentanzen, SKEPT entspricht einer Triangulierungserfahrung und fördert die Triangulierungsfähigkeit der Eltern, eröffnet den Zugang zu inneren Konflikten, Zurücknahme negativer Projektionen, Entwicklung elterlicher Kompetenzen, gegenseitiger Bestätigung von Eltern und Kind, Veränderung pathologischer Beziehungsmuster. Die Methode wird als Fokaltherapie mit Konflikt- oder Strukturfocus durchgeführt oder als strukturbezogene bzw. modifizierte analytische Psychotherapie. (siehe auch Druckversion).

    FAQ Schmerztherapie

(4) Im Mittelpunkt der psychoanalytischen Schmerztherapie steht die Bearbeitung und Veränderung der Schmerzwahrnehmung, -verarbeitung und -verursachung. Der Patient erfährt, dass er den Schmerz selber beeinflussen und bewältigen kann, sein Schmerzgeschehen modulieren kann, damit Kompetenz im Umgang mit Schmerz erlangt, einen höheren Aktivitätsradius, eine Aufhellung der Stimmung und ein höheres Maß an Lebensqualität. Das Ziel der Therapie ist die Förderung der Eigeninitiative des Patienten und die Förderung der Selbstbeobachtung. Angewandt wird ein multimodales Therapiekonzept, wobei die einzelnen Therapieverfahren ineinandergreifen und schwerpunktmäßig an unterschiedlichen Faktoren ansetzen. Ergänzend zu der Betreuung durch die medikamentöse Schmerztherapie werden verwandt 1. die psychoanalytische Therapie (als Kurztherapie oder tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie oder psychoanalytische Gruppenpsychotherapie). Ziel ist, unbewußte Konflikte, welche den Schmerzen zugrunde liegen, aufzulösen, Spaltungen zu überwinden, projektive Identifikationen zu bearbeiten und die psychophysische Integrationsfähigkeit zu erhöhen. Ansätze in der Therapie sind auch die Zusammenhänge zwischen negativen Affekten und Phantasien mit Spannungszuständen, die körperlich ausgedrückten Symbolisierungen sowie Gefährdungen des Selbstwertgefühles. Auch masochistische und autoaggressive Züge kommen im Einzelfall in Betracht, Traumata und körperliche Gewalt in der Kindheit (Schmerzgedächtnis). 2. Hinzukommen die averbalen Therapien wie katathymes Bilderleben, konzentrative Bewegungstherapie, Entspannungsverfahren wie Autogenes Training, um die Schmerzschwelle zu erhöhen. Bei Chronifizierung ist eine Intensivierung der Therapie im mulitimodalen Ansatz im stationären Setting zu erwägen (siehe unten).

    FAQ Psychoonkologie

(5) Psychoonkologie: Eine Krebserkrankung geht immer mit einer hohen psychischen und physischen Belastung der Betroffenen einher, dies gilt auch für Angehörige und Freunde. Aufgabe von psychoonkologisch tätigen Psychotherapeuten ist es, diese Belastungen zu reduzieren und mit Patienten und Familien Bewältigungsstrategien zu erarbeiten, damit die neue Situation bestmöglich gestaltet werden kann. Darüber hinaus behandeln Psychotherapeuten auch psychische Symptome und Störungen, wie z.B. Depressionen und Ängste, die im Zusammenhang mit einer Krebsdiagnose stehen. Sie unterstützen auch, wenn die Situation alte, längst überwunden geglaubte Probleme wieder an die Oberfläche bringt. Die Unterstützung kann zu jedem Zeitpunkt der Erkrankung, der Therapie und auch beim Wiedereinstieg in den Alltag und Beruf hilfreich und sinnvoll sein. Unterstützung gibt es im Einzelsetting, Paarsetting, im Familiensetting und im Gruppensetting: In einer Gruppe ebenfalls Erkrankter oder Angehöriger können sich die Patienten über die spezifischen Erfahrungen in dieser Situation austauschen und gemeinsam nach Lösungen suchen, die allerdings für jeden Einzelnen unterschiedlich aussehen können. Neben den verbalen Methoden werden averbale Therapien (wie in der stationären Psychotherapie) empfohlen: Entspannungsverfahren (Autogenes Training, progressive Muskelentspannung nach Jakobson, Yoga), Tanztherapie, Musiktherapie, Kunsttherapie und Konzentrative Bewegungstherapie. Psychoonkologie umfasst dabei außer psychotherapeutischer Begleitung und Entspannungsverfahren auch Kurse für Kreativität, Informationen durch den Krebsinformationsdienst, Austausch mit Betroffenen in Selbsthilfegruppen, auch Medikation, um die besonders belastende Situationen besser zu überstehen, wenn den Patienten zeitweilig die Kraft fehlt, mit Trauer, Angst und Sorgen umzugehen. Ziel der Psychoonkologie ist also die Verbesserung der Lebensqualität. Die psychoonkolischen Bausteine sind als Ergänzung in der Krebsnachbetreuung zu verstehen, keineswegs als Alternative.

    FAQ Psychosomatik

(6) Zum Gebiet der Psychosomatischen Medizin gehören die Psychosomatischen Erkrankungen wie z.B. Herzinfarkt, Colitis ulcerosa, Asthma bronchiale, Hypertonie, Ekzem, Migräne sowie im weiteren Sinn die psychosomatischen Funktionsstörungen wie Herzrhythmusstörungen, Colon irritabile, Gastritis, Hyperventilationstetanie sowie Essstörungen wie Anorexia nervosa, Bulimie, Adipositas und auch die sexuellen Funktionsstörungen. Hinzukommen Psychodermatologie (entzündliche Erkrankungen, Selbstverletzungen, Allergien, kosmetische Dermatologie), Psychogynäkologie (chron. Unterleibsbeschwerden, Tumore, Geburtshilfe, Abort, Schwangerschaftsbelastungen), Psychoonkologie und Schmerztherapie (siehe oben). Desweiteren spielen die sogenannten somato-psychischen Störungen eine Rolle, auf die ich beim Konsiliar- und Liaisondienst noch weiter eingehe (siehe unten). Die Behandlungsindikation erfolgt nach eingehender Psychodiagnostik, bei der die Symptomatik, die Auslösesituation, die Persönlichkeit und deren Entwicklung von Kindheit an schlüssig zueinander in Beziehung gesetzt werden. Krankheitstypische Muster, typische Persönlichkeiten etc. für die Krankheitsbilder gibt es so allgemeingültig nicht, d.h. die Indikation zur Psychotherapie wird im Einzelfall gestellt. Dieses psychodiagnostische Vorgehen für die Therapieplanung ist identisch mit der Vorgehensweise bei den Psychoneurosen (Depression, Angsterkrankung, Zwänge). Die Therapiemethode ist der tiefenpsychologisch fundierte Ansatz als Einzel- oder Gruppentherapie (und knüpft an die Ausführungen zur Schmerztherapie und Psychoonkologie oben an) und die stationäre Psychotherapie (siehe unten).

    FAQ Konsiliardienst

(7) Konsiliardienst: Im Rahmen von stationären Behandlungen in verschiedenen organmedizinischen Abteilungen (Innere Medizin, Orthopädie, Dermatologie, Psychiatrie, Geriatrie, Gynäkologie, Transplantationsmedizin, Visceral-, Herzchirurgie, Anästhesie, Tumorzentren, HNO, Neurologie, Intensivstation, Rheumatologie) werden oft ergänzende Untersuchungen durch psychosomatische Konsiliarärzte angefordert, um mit eingehender Psychodiagnostik (siehe Psychosomatik oben) eine psychische Verursachung oder Mitverursachung eines Krankheitsbildes abzuklären. Dies komplettiert die Diagnostik während der stationären organmedizinischen Behandlung und ermöglicht eine differenzierte Therapieempfehlung für die Behandlung nach der Entlassung. Oft kommt es zu einer Verlegung und Weiterbehandlung des Patienten auf einer psychotherapeutischen Station, oder es wird eine ambulante Behandlung nach der Entlassung bei einem niedergelassenen Psychotherapeuten initiiert. - Darüberhinaus ergibt sich aber auch oft ein psychotherapeutischer Versorgungsbedarf auf der organmedizinischen Station selbst. Körperliche Leiden können psychische Beeinträchtigungen auslösen: Einschränkungen durch die Erkrankung und die Therapiemaßnahmen, die Belastung durch die Diagnose einer lebensbedrohenden Erkrankung, die psychische Verarbeitung von Unfällen und einschneidenden Lebensereignissen, die Belastung durch verzögerte Heilungsverläufe nach großen Eingriffen (somato-psychische Störungen). Weitere Konsultationsgründe sind unklare anhaltende körperliche Beeinträchtigungen ohne Organbefund, die psychodiagnostische Abklärung zur Vermeidung unnötiger umfassender organmedizinischer diagnostischer und therapeutischer Eingriffe und auch die Betreuung von Angehörigen. Hier liegt der Schwerpunkt des Liaisondienstes. Dieser ist im Gegensatz zum im Bedarfsfall angeforderten Konsiliardienst ständig auf der organmedizinischen Station präsent als niederschwelliges Angebot für die Patienten mit Information, Unterstützung, Vermittlung und für das Personal mit Teilnahme an Visiten und den Stationskonferenzen. Es werden Balintgruppen für Ärzte und Pflegepersonal angeboten, Fallbesprechungen, Weiterbildung für Ärzte und Unterstützung bei Problemen in der Zusammenarbeit zwischen Patienten, Pflegepersonal und Ärzten.

    FAQ Alterspsychoth.

(8) Ein zentraler Ansatz in der Alterspsychotherapie ist die Gewinn-Verlust-Perspektive. Gewinne sind Anpassungs- und Kompensationsleistungen, Ausbildung von neuen Fähigkeiten, zunehmende Nutzung soziokultureller und technischer Fortschritte, Reife, lebenspraktische Erfahrungen, motivationale und emotionale Veränderungen und eine angepasste Wohlbefindensregulation. Verluste sind Fähigkeitseinschränkung, die Reduktion des sozialen Netzwerks, zunehmende Bewältigungsanforderungen durch Krankheiten und Behinderungen sowie die Einschränkung der individuellen Zukunftsperspektive und Lebenszeit. Es kommt auch zum Wiederauftreten von Störungen aus früheren Lebensphasen. - Ein weiterer Ansatz ist das Modell der Selektiven Optimierung mit Kompensation (SOK, M. u. P. Baltes): Selektion bezieht sich auf die Auswahl und Veränderung von Zielen und Verhaltensbereichen, der Konzentrierung auf begrenzte Ressourcen sowie auf Spezialisierungen. Optimierung bezieht sich auf die Stärkung und Nutzung vorhandener Handlungsmittel und Ressourcen. Kompensation zielt ab auf die Schaffung, das Training und die Nutzung neuer Handlungsmittel. Interventionen zur Selektion werden notwendig, wenn z. B. Verluste von Sozialpartnern, Ausscheiden aus dem Berufsleben, Funktionsverluste, körperliche Gebrechen, Behinderungen eintreten. Interventionen zur Optimierung zielen auf eine Verbesserung bzw. den Einsatz von Hilfsmitteln. Konkrete Interventionen richten sich vor allem auf: die physikalische Umwelt (z. B. Gestaltung des Wohnraumes, der Treppen, altengerechtes Wohnen usw.), den Einbezug von Diensten und Hilfen der Familie, der Partner und der Gemeinde. Interventionen zur Kompensation beruhen auf Überlegungen der so genannten Inaktivitätsatrophie-Annahme. Die meisten älteren Menschen besitzen eine beträchtliche mentale Reserve, die durch Übung und Lernen aktiviert werden kann z. B. in den Bereichen Gedächtnis, soziale Kompetenz, Aktivitäten des Alltagslebens, chronische Krankheiten und Sexualstörungen.

Themen in der Psychotherapie (KZT und TfP) sind auch: Trauer (Tod von Freunden, Verwandten oder dem Ehepartner), Rollenkonflikte, interpersonelle Konflikte, Rollenwechsel (Abschied nehmen von der Vorstellung, ein immer aktiver und bewunderter Mensch zu sein), zwischenmenschliche Defizite, Lebensrückblicks-Interventionen (Erinnerungsgruppen, Biografiearbeit, bisher nicht ausgelebte Wünsche und Träume, Lebensendebegleitung), konflikthaftere Bewältigungsformen (temporale Vergleich, mit früher), Vergleich mit anderen (soziale Aufwärts- und Abwärtsvergleiche), Abgabe von Verantwortung, Vereinsamung und Sinnverlust. Ziel der Psychotherapie sind Symptomreduktion, Wohlbefinden, persönliche Reifung, Wachstum, Sinnfindung. Differentialdiagnosen für Depression im Alter ist Frühdemenz: Gelegentliche Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen sind aber nicht unbedingt Frühzeichen einer Demenz, hirnorganische Testuntersuchungen sind nötig. Besonderheiten in der Psychotherapie mit älteren Menschen sind: Umgang mit Abschweifungen, langsameres Vorgehen, Infos anbieten zu sensorischen Modalitäten, veränderte Settings (Seniorenheim, am Bett), therapeutisches Wissen über körperliche Erkrankungen und Behandlungen, Kontakte zu anderen behandelnden Ärzten. Dabei können Bewältigungs- und Kompensationsmöglichkeiten verbessert werden und sogenannte Reservekapazitäten mobilisiert werden (z.B. bessere Abwehrmechanismen, statt Projektion und Externalisierung eher Ernstnehmen und Uminterpretation). Bei Frühdemenz haben sich auch bewährt: Information in verschieden sensorischen Modalitäten anbieten (sagen, zeigen, tun), Gedächtnishilfen (Tonbänder, schriftliche Aufgabenstellung), Problemlösungen in kleineren Einheiten erarbeiten, Strategien für Aufmerksamkeitserhalt während einer Sitzung (bzw. verkürzte Sitzung z. B. 30 Min.). Insgesamt empfiehlt sich ein multimodales, multidimensionales und integratives Behandlungsmodell sowohl im Einzel- als auch Gruppensetting.

    FAQ Psychiatrie

(9) Die psychiatrische Behandlung umfasst den medikamentösen und psychotherapeutischen Ansatz. Ein psychotherapeutisches Vorgehen ist besonders hilfreich im späteren Krankheitsverlauf einer psychiatrischen Erkrankung (bei schwerer Depression, Alkoholismus und Psychosen, also bei Patienten mit Defiziten in der Ich-Entwicklung und mit Persönlichkeitsstörungen, bei denen eine übliche Langzeittherapie wegen einer eingeschränkten Behandlungsprognose nicht sinnvoll wäre), weniger in der akuten Phase, in der die medikamentöse Therapie im Vordergrund steht, die in den Händen der überwiegend psychiatrisch tätigen Kollegen liegt. In meiner Praxis liegt der Schwerpunkt auf der psychotherapeutischen Behandlung nach der akuten Phase in Kooperation und gutem Austausch mit den mitbehandelnden psychiatrischen Kollegen und hat die Aufarbeitung der Krankheitszusammenhänge und die Stabilisierung der Patienten zum Ziel, mit tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie (überwiegend strukturbezogen) in weitmaschiger Frequenz begleitend zur medikamentösen Rückfallprophylaxe. Bei dieser sogenannten Niederfrequenten Therapie "in einer längerfristig haltgewährenden therapeutischen Beziehung" kann die Frequenz der Sitzungen auf eine Sitzung pro Monat reduziert werden und die Behandlungsdauer durch Teilung der Stundendauer auf 2 Teile zu 25 Minuten erweitert werden, womit insgesamt dann 200 Termine möglich sind und Therapiedauern von 3-5 Jahren. Auch eine Kombination dieser Einzeltherapie mit Gruppentherapie ist möglich. Dies ist vor allem unter dem Aspekt der Reintegration des Patienten in ein soziales Gefüge (Familie, Beruf) sinnvoll. Manchmal wird eine Behandlung nach jahrlanger Pause wieder aufgenommen, um eine weitere Stabilisierung zu erreichen.

Bei schweren Formen psychiatrischer Erkrankungen beziehe ich die Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT, P. Fonagy) in die Behandlung mit ein. Sie ist ursprünglich für schwere und komorbide Borderline-Störungen entwickelt worden, ist aber auch für andere Störungen mit starker Strukturbeeinträchtigung hilfreich, im Grunde für fast alle Mentalisierungsstörungen psychiatrischer Erkrankungen, wo steuernde und integrierende komplexe Ich-Funktionen unter bindungsrelevantem Stress nicht mehr adäquat und kohärent funktionieren. Die Methode ist die Förderung der Mentalisierung mit aktiver, interessierter, zugewandter Haltung und kleinschrittigem, interaktionell- und prozessorientiertem Vorgehen. Ziel ist die Symptomreduktion und Verbesserung der Lebensqualität. Mentalisierung wird wirksam bei der Suche nach der Bedeutung der eigenen Biografie, ein aktuelles Problem verstehen zu wollen, sich in den Partner hineinzuversetzen und Vermutungen anzustellen, was er wiederum über den anderen denkt. Damit können eigene Erlebnisweisen infrage gestellt und Fremdes integriert werden. Mentalisierung läuft meist unbewußt ab, kann aber auch bewußt in Gang gesetzt werden. Hier besteht der therapeutische Ansatz. Mentalisierung erlaubt die Wahrnehmung eines individuellen, handelnden Selbst, Erleben von Selbstwirksamkeit, ermöglicht die Integration verschiedener Erfahrungen, erlaubt spielerisch mit verschiedenen Sichtweisen der Realität umzugehen, Irrtümer zu erkennen und Missverständnisse aufzulösen. Angestrebt wird die Fähigkeit zum reflektierenden und differenzierenden Denken, Fühlen und Handeln. Damit wird das Erkennen eigener Übertragungsmuster möglich. In der therapeutischen Haltung kommt der wechselseitigen Affektabstimmung bezüglich der Intensität und Komplexität von Affekten, der Spiegelung und der persönlichen Präsenz eine große Bedeutung zu, beim Suchprozess und Formulierungsprozess in der Therapie, beim Ansprechen von in der therapeutischen Situation aktuellen Erlebnissen und Aktivitäten, bei der Unterstützung hinsichtlich der Integration verschiedener Anteile des Selbsterlebens. Begrenzt werden Affekte, Regression, die Komplexität von Begrifflichkeiten, Symbolik und Beziehungsgestaltung.

Psychoanalytische Suchttherapie: Die Entwicklung der Abhängigkeitserkrankung spielt sich vor dem Hintergrund der Persönlichkeit ab, dabei wird die Abhängigkeit ebenso durch diese Persönlichkeit mit ihren Beziehungsinteraktionen, ihren inneren Konflikten und ihren strukturellen Fähigkeiten bestimmt wie durch das Konsumverhalten selbst. Die Persönlichkeit wird dabei mit zunehmendem Konsum psychotroper Substanzen selbst wiederum verändert. Die psychischen Voraussetzungen und die psychischen Folgen des Konsumverhaltens sind wechselseitig aufeinander bezogen. Durch eine Zirkularität von Krankheitsvoraussetzungen und Krankheitsfolgen kommt es zu einer Suchtspirale: (1) Funktion (Verwendung des Suchtmittels als Kompensation), (2) Gewöhnung (Integration des Suchtmittels in das Alltägliche), (3) Konsumsteigerung (die Normalität eines gewissen Ausmasses an Intoxikation erfordert eine Dosissteigerung, um wieder eine funktionale Wirkung zu erreichen), (4) Schädigung (das Spektrum der Konsumauslöser wird erweitert um die Kompensation negativer Folgen des Konsums als sekundäre Funktion), (5) wie die Schädigung die Problematik, die zum Suchtmitteleinsatz führt, weiter verändert: Weitere Folgen sind den Konsum erzwingende Entzugserscheinungen und die Aktualisierung zusätzlicher Foki, die bislang durch anderweitige Bewältigungsmechanismen kompensiert werden konnten. Schließlich verändert sich die Einstellung des Patienten zu seiner Abhängigkeitserkrankung im Sinne einer komplexen Haltung mit kognitiven, emotionalen und verhaltensbezogenen Aspekten) auf 3 Niveaus von (1) Abwehr der Anerkennung, (2) Akzeptanz der Abhängigkeit als eigenes Merkmal, (3) Kompensation der damit verbundenen Einschränkungen. - Die therapeutische Bearbeitung der Suchtproblematik kann den 3 Niveauebenen zugeordnet werden. Obligatorische Foki sind die typischen Strukturmerkmale der Abhängigkeitserkrankung mit Defiziten in der Impulssteuerung, Affekttoleranz und Selbstwertregulierung. Die zu Grunde liegende Psychodynamik ist mit Psychotherapie noch gut veränderbar, wenn das Konsumverhalten noch überwiegend der Kompensation der psychischen Voraussetzungen der Erkrankung dient, und noch keine sekundären Kompensationen ausgeprägt sind. Dann müsste die Zielvorstellung modifiziert, relativiert werden in Bezug auf eine dauerhafte Alkoholabstinenz.. - Die Therapie wird als psychoanalytisch-interaktionelle Gruppentherapie, als tiefenpsychologisch fundierte Therapie, Fokaltherapie, Strukturpsychotherapie als modifizierte psychoanalytische Therapie oder als MBT - jeweils nach Niveau - angewandt. Es hat sich auch die Kombination von Einzeltherapie bei mir mit Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe (z.B.Kreuzbund) bewährt.

    FAQ Traumatherapie

(10) Traumatherapie: Nach traumatischen Erlebnissen werden im Dienste des Selbstschutzes die Erlebnisse und negativen Emotionen wie Fremdkörper abgekapselt. Subjektive Angst und klinische Symptome bleiben als posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) zurück. In der Traumatherapie werden die zur Symptomatik führenden Vorgänge aufgearbeitet im Prozess der Selbstorganisation (Wiederaufbau der Funktionalität), dem Prozess der Bipolarität (von provisorischen Phänomenen zur Ressourcenmobilisierung und -organisation) und dem Prozess der Emotionszentrierung (Kohärenzgefühl) unter Einschluss der Arbeit an den sog. Körperrepräsentanzen. Das Vorgehen im Hier-und-Jetzt (sog. Mikrotraumatologie) geht den Triggersituationen, den Auslösern, den Wiederholungen der Traumaschemata, den Selbsttraumatisierungen nach - in der gegenwärtigen Situation und in der therapeutischen Beziehung. Hier treffen sich Traumatherapie und Psychoanalyse. Es entscheidet sich in der Bearbeitungssituation, ob mit der Methodik der psychoanalytischen Deutung oder mit der stabilisierenden Methode der EMDR (Eye Movement Desensititation and Reprocessing = Augenbewegungs-Desensibilisierung, F. Shapiro) gearbeitet wird. Man untergliedert den Therapieverlauf in einen aktiven Stabilisierungsprozess mit Verantwortungsübernahme, in die Phase der Ressourcenorganisation (imaginative Übungen, sog. innere Helfer), den Expositionsprozess mit der Arbeit an den Makrotraumata und die Neuorientierung.

    FAQ Stationäre Ther.

(11) Nicht selten ergibt sich die Notwendigkeit einer stationären Psychotherapie zur Herauslösung aus dem belastenden sozialen Umfeld, zur Intensivierung der Therapie mit Hinzunahme von averbalen Therapien, zur Abklärung und Behandlung psychosomatischer Störungen mit Kombination von Psychotherapie und Medikation, zur Abwendung drohender Arbeitsunfähigkeit oder Erwerbsunfähigkeit, letztlich alles Gründe, die eine Intensivierung der Psychotherapie nötig erscheinen lassen. In der stationären Psychotherapie kann ein multimodales Konzept von unterschiedlichen Therapiemethoden durchgeführt werden mit Einzeltherapie (tiefenpsychologisch fundiert, siehe oben) und Gruppentherapie (psychoanalytisch-interaktionell, siehe oben), wobei insbesondere die averbalen Methoden einbezogen werden (Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Musiktherapie, Gestaltungstherapie, Katathymes Bilderleben, Konzentrative Bewegungstherapie, Psychodrama, Tanztherapie u.a., alle im Gruppensetting), die oft einen anderen Zugang zu den Konflikten ermöglichen. Diese Therapien ermöglichen den Patienten, in einem kreativ-künstlerischen Raum einen anderen Zugang zu ihrem Inneren und andere Mittel des Selbstausdrucks zu finden. Dabei dienen Gegenstände als (1) Realobjekte, als Hilfsmittel zum Aufbau der Selbstwahrnehmung, als (2) Symbole, als (3) Mittel zur szenischen Gestaltung, als (4) Gestaltung des Körperbildes, als (5) Objekt zur Beziehungsgestaltung zwischen Zweien oder Mehreren und als (6) Übergangsobjekt, das den Patienten zur Unterstützung und Weiterführung eines inneren Prozesses mitgegeben wird. Die vertiefte Selbst- und Fremdwahrnehmung stärkt das Ich und aktiviert Selbstheilungspotentiale. Impulse zur aktiven Problembewältigung werden unterstützend begleitet und Lösungsschritte gezielt vorbereitet. (1) Korrigierende körperliche und emotionale Erfahrungen im Bereich von Basisdefiziten bewirken Nachreifungsprozesse und führen zu Autonomiegewinn. (2) Der Muskeltonus wird durch eine vertiefte Selbst- und Objektwahrnehmung reguliert und das vegetative Nervensystem positiv beeinflusst. Körperliche Funktionslust wird wieder entdeckt und die Konfliktfähigkeit verbessert. (3) Ressourcen werden aktiviert durch den Umgang mit den gesunden Persönlichkeitsanteilen, also den Möglichkeiten des Patienten. (4) Das Probehandeln sowie die Arbeit an der Symbolisierung setzen kreatives Potential frei. Unbewusstes Material wird bewusst durch die vertiefte Selbst- und Fremdwahrnehmung und das Handeln, das die Erinnerung fördert. - Diese Therapiemethoden sind überwiegend aus der Psychoanalyse entstanden, gehören aber nicht zu meinem Methodenspektrum. Ich erläutere sie in der Druckversion genauer, weil meine Patienten, die in stationäre Psychotherapie gehen, oft danach fragen. - Für die stationäre Psychotherapie ist eine Beantragung bei der Krankenversicherung oder der Rentenversicherung durch fachärztliche Anträge erforderlich.

    FAQ Therapieanträge

     Therapiebeantragung bei gesetzlichen Versicherten und Privatpatienten:

(1) Gesetzlich Versicherte: Beantragt werden können Einzel- bis Gruppentherapie, von Kurzzeittherapie mit ca. einer Wochenstunde über mittelfristige Therapieformen mit 1-2 Wochenstunden bis zur hochfrequenten Langzeittherapie mit 3-4 Wochenstunden. Die Dauer variiert daher von insgesamt nur wenigen Stunden bis zur maximalen Kassenleistung von 300 Stunden über 2-3 Jahre. - Die Therapieform, die Ihnen ein Vertragspsychotherapeut vorschlägt, hängt einerseits von Art, Umfang und Schwere der Problematik ab, andererseits aber auch von der jeweiligen psychotherapeutischen Ausbildung des Therapeuten. Trotzdem wird ein psychoanalytischer Therapeut Ihnen keine analytische Behandlung anbieten, wenn eigentlich eine verhaltenstherapeutische Behandlung indiziert ist - und umgekehrt. Er wird Ihnen aufgrund seines Eindrucks im ersten oder zweiten Gespräch einen entsprechend ausgebildeten Kollegen empfehlen. Eine solche Empfehlung für eine bestimmte Therapieform (Indikation) kann Ihnen ein ausgebildeter Vertrags-Psychotherapeut in der Regel aufgrund seiner Erfahrung begründeter und fundierter geben, als z.B. ein nicht-psychotherapeutisch vorgebildeter Arzt oder Berater. Auch ob statt einer psychotherapeutischen eher eine medikamentöse Behandlung bei einem Psychiater angezeigt ist, kann Ihnen der Psychotherapeut sagen.

(2) Privatpatienten: Die Vertragsbedingungen für Beamte mit der Beihilfe (Landesamt für Besoldung, Kommunaler Versorgungsverband) entsprechen den Rahmenbedingungen der gesetzlichen Versicherungen. Erstattet werden bis zum 2,3fachen Satz der psychotherapeutischen Leistungen (das ist etwas mehr als bei den gesetzlichen Kassen). - Bei den privaten Krankenversicherungen gibt es allerdings einige Besonderheiten: Anträge auf Kurzzeittherapien von höchstens 15-30 Stunden sind meist unkompliziert und werden rasch genehmigt, in vielen Fällen sogar ohne Antrags- und Genehmigungsverfahren. Auch erstatten fast alle Versicherungen zumindest bei ärztlich-psychotherapeutischer Behandlung bis zum 2,3fachen Satz. Anders sieht es bei Langzeitbehandlungen (über 30 Stunden) aus. Deren Kosten werden leider auch bei Ärzten nicht immer in voller Länge übernommen. Es gibt eher nur wenige hier empfehlenswerte Versicherungen bzw. Tarife, die auch Langzeittherapien bei allen Vertrags-Psychotherapeuten miteinschließen, ähnlich wie bei den gesetzlichen Kassen. Die Beantragung der Langzeittherapien ist dann in der Regel antrags- und gutachterpflichtig. Dabei können die Leistungen durchaus variieren, d.h. sie können hinsichtlich Höhe der Erstattung und auch der Stundenzahl unter oder auch über denen der gesetzlichen Kassen liegen. Falls Sie bei Ihrer Privat-Versicherung einen Tarif abgeschlossen haben sollten, der nur unzureichend oder auch gar keine psychotherapeutische Leistungen einschließt (bitte erkundigen Sie sich oder schauen Sie in den Versicherungsbedingungen nach), sollten Sie sich überlegen, ob Sie nicht besser diesen Tarif (möglichst vor der Beantragung einer Psychotherapie) wechseln. Wenn Sie allerdings von Ihrer Versicherung eine Behandlung in der Länge wie bei den gesetzlichen Kassen bei einem ärztlichen Psychotherapeuten in voller Höhe erstattet bekommen, dann sind Sie auf alle Fälle gut genug versichert. Wenn Ihre Versicherung dann außer Leistungen ärztlicher Psychotherapeuten auch noch Leistungen nicht-ärztlicher psychologischer Psychotherapeuten oder Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten mit dem vollen 2,3 fachen Satz auch bei Langzeitbehandlungen und vielleicht sogar in der Stundenzahl nach oben hin nicht von vornherein begrenzt erstattet, dann haben Sie eine Ausnahme-Versicherung.

Zu Supervision, Balintgruppe, Selbsterfahrung und Unternehmensberatung siehe bei Coaching, FAQ,Teil 2 Siehe hier

 

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Druckversion: Psychoanalytische Psychotherapie in ihren verschiedenen Formen, Anwendungen und verwandte Therapieformen (mit weiteren Details)

 

 

 

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Update: Sept 3th, 2022

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